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Das
Ahrenviölfelder Westermoor |
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Das
Ahrenviölfelder Westermoor ist ein Restmoor im Entwässerungsgebiet der
Arlau und der Treene mit einer Größe von etwa 68 Hektar. Es entstand
nach der letzten Eiszeit, vor etwa 7000 Jahren. In dem Sandboden unter
der Moorschicht findet man noch heute gut erhaltene Baumstümpfe von
Eichen und Buchen, die davon zeugen, dass diese Region früher sehr
bewaldet war. |
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Nach E. M.
Weiss (1958) bildeten sich nach der letzten Eiszeit in der
Moränenlandschaft einige nach Westen gerichtete Täler, wozu auch die
Arlauniederung gehört, die von eiszeitlichen Gletscherschmelzwasser
durchflossen wurden und heute zwischen den Altmoränen einen
flachmuldigen, breiten Talraum bilden. |
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In diesem
Tal, das nach der Eisschmelze ein Binnensee war, hatte sich, nachdem der
Wald verschwunden war, mit der Zeit durch die sterbenden und wieder
nachwachsenden Wasserpflanzen (Moorpflanzen) auf dem Sandboden das Moor
aufgebaut.
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Moor
entsteht durch die Zersetzung der Pflanzen unter Ausschluss von
Sauerstoff, also unter Wasser. Um nur einen Zentimeter festes Moor
aufzubauen, werden zehn Jahre benötigt, also für einen Meter Moor
immerhin 1000 Jahre. |
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Als ein
besonderes Moorgebiet ist dieses Moor in der Ahrenviölfelder Feldmark
erhalten geblieben. Es wurde bei der Verkoppelung um 1880 ebenfalls mit
aufgemessen, parzelliert und zugeteilt. Aber auch schon vorher ist in
dem Moor, genau wie bei der Allmendenbewirtschaftung der Ländereien,
gemeinsam Moor abgebaut und Torf gemacht worden. |
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Da die
Moorauflage hier zum Teil bis drei Meter dick ist, wurde dieses Moor
auch durch Wege erschlossen. Es wurde ausschließlich von den Eigentümern
zur Torfgewinnung genutzt und ist bis auf ein paar kleine Randflächen
als Moor erhalten geblieben. Es war ursprünglich ein Niedermoor, hat
sich aber im Laufe der Jahrhunderte zu einem Hochmoor entwickelt.
Hochmoore bilden sich hauptsächlich aus Torfmoosen und werden nur vom
nährstoffarmen Regenwasser gespeist. Durch den starken Torfabbau und
Entwässerung hat das Moor viel von seiner ursprünglichen Schönheit
verloren. Es wirkt durch die vielen offenen Wasserstellen eher wie ein
Versumpfungshochmoor. Sein heutiges Erscheinungsbild gleicht im
Randbereich dem eines Buschwaldes, es dominieren hier Grau- und
Ohrenweiden (Krüppelweiden) sowie Birken, Espen oder Zitterpappeln. Vereinzelt stehen auch Eichen. |
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Auf den
freien Flächen hat der Gagelstrauch, auch Porstkraut genannt und das
Pfeifen- oder Bentgras überhand genommen und dabei die Heide
zurückgedrängt.
Größere
zusammenhängende Heideflächen gibt es fast nicht mehr.
Mitten durch
dieses Moor führte der Hauptverbindungsweg nach Bondelum auf einem Damm,
der gleichzeitig eine Wasserscheide bildet. Das Moor und das Gelände
westlich des Weges entwässert zur Arlau, und das Moor östlich entwässert
in die Treene.
Bis Ende der
fünfziger Jahre, als das Brikett und die Kohle auf den Markt kamen,
wurde hier auf jeder Moorparzelle Torf gemacht. Dieser Torf, der
Streichtorf, war begehrtes Brennmaterial und Heizmittel für die
Haushalte.
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Früher
waren in der Region der Schleswigschen Geest, vor allem in der
Arlau-Niederung, sehr viele Moore auf denen der Torf mit dem Moorspaten
in fertigen Torfstücken gestochen und getrocknet wurde. Aber fast alle
diese flachen Moore wurden im Lauf der Jahre, vor allem während der
Flurbereinigung entwässert, tiefkultiviert und danach als Wiesen
landwirtschaftlich genutzt und sind heute verschwunden. Dadurch
verschwanden auch die Birkhühner, die bis dahin hier noch eifrig gebalzt
hatten. Die Letzten wurden um 1970 gesehen, auch die Trauerseeschwalben
– »Tüten« genannt – waren einmal hier zu Hause. Heute sieht man sie
nicht mehr. |
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